Die neue Normalität

Der März schien schier unendlich lang und ereignisvoll und das war er auch. Wer hätte Anfang des Monats gedacht, wie sehr sich unser Leben verändern würde?& Wir haben hier in Deutschland eine Art neue Normalität.

Der März schien schier unendlich lang und ereignisvoll und das war er auch. Wer hätte Anfang des Monats gedacht, wie sehr sich unser Leben verändern würde? Die letzten vier Wochen waren eine Achterbahn aus Regeln, Gefühlen, Unterstützung, Zusammenhalt und Neuerungen. Und der Höhepunkt ist, Experten zu Folge, noch nicht erreicht. Wir haben hier in Deutschland eine Art neue Normalität.

Der Frühling, der Sonnenschein und das gute Wetter verlocken geradezu, rauszugehen, in der Sonne zu sitzen, Freunde zu treffen, ans Meer zu fahren. Der Unterschied zu all den Frühjahren zuvor? Wir dürfen nicht. Genauer gesagt: Wir dürfen, aber nur mit starken Einschränkungen. Undenkbar und doch real. Wir sind verpflichtet zu unseren Mitmenschen mit 1,5m Abstand zu halten. Raus dürfen wir maximal zu zweit (ausdrückliche Ausnahme sind Personen, die im selben Haushalt leben).

Wie haben Sie zunächst auf diese Regeln reagiert? Mit Unverständnis? Einsichtig? Für uns alle ist dies eine neue Situation. Die gute Nachricht: Es ist kein Zustand für immer. Irgendwann werden diese Regeln gelockert und dann abgeschafft. Bis dahin heißt es aber: Geduldig sein und an die Schutzmaßnahmen halten. Denn niemand weiß genau, wie lange diese Situation anhalten wird.

Trotz allem: Ist Ihnen auch aufgefallen, dass die momentane Situation zu einer Art neuen Normalität geworden ist? Menschen, die sich auf der Straße begegnen gehen sich aus dem Weg und lächeln sich dabei an als wollen Sie sagen: „Wir halten zusammen, indem wir Abstand halten.“ In Warteschlagen an der Supermarktkasse stehen die Menschen nicht dicht an dicht, die Innenstädte sind leer, die Supermarktregale langsam wieder voll. Schneller als gedacht, haben wir uns alle daran gewöhnt, für eine gewisse Zeit in Isolation zu leben. Wir alle tragen etwas dazu bei, die Infektionskurve einzudämmen und somit unser Gesundheitssystem zu entlasten. Ja, es sind viele Entbehrungen, mit denen wir derzeit leben müssen. Großveranstaltungen werden sehr lange nicht mehr stattfinden, auch die Olympischen Spiele wurden um ein Jahr verschoben.

Aber ein altes Sprichwort findet hier eine neue Daseinsberechtigung: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Denken Sie immer daran. All das, was uns momentan aus Gründen der Gesundheit, der Rücksichtnahme und des Zusammenhalts verwehrt ist, können wir irgendwann nachholen. Niemand kann uns vorhersagen wann, aber unsere Zeit, unser Sommer, unsere Urlaube, unsere Fußballspiele, unsere Konzerte, unsere Festivals sie alle werden wiederkommen. Und stellen Sie sich vor, wie froh Sie sein werden, wieder vor die Tür treten zu können, wohlwissend, dass wir alle gemeinsam dieses Virus in den Griff bekommen haben.

Es wird sicherlich Einiges von unserer derzeitigen Normalität bleiben: Das Homeoffice in welches so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Gesundheits­schutzgründen geschickt wurden, die Rücksichtsicht auf andere Menschen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit und die Dankbarkeit für unsere Freiheit werden uns auch nach Corona begleiten.

Bis dahin: Bleiben Sie tapfer und halten Sie sich an das Kontaktverbot. Das ist unsere neue Normalität. Wir haben uns gewöhnt. Wir dürfen nur nicht übermütig werden. Halten Sie durch und bleiben Sie geduldig. Umso früher, können wir uns nochmals über ein neue Normalität freuen, in der das Leben wieder draußen unter Leuten stattfindet.

Bleiben Sie positiv! Und vor allem: Bleiben Sie und Ihre Lieben gesund!

#flattenthecurve