Der verdeckte Arbeitsmarkt: Warum über 60 % der Jobs nie ausgeschrieben werden
Wenn es um Stellensuche geht, denken viele zuerst an Online-Jobbörsen oder Karriereseiten. Doch ein Großteil der offenen Positionen taucht dort gar nicht auf: Studien zufolge werden in Deutschland über 60 % aller Jobs nie öffentlich ausgeschrieben. Dieser sogenannte „verdeckte Arbeitsmarkt“ spielt für Bewerber:innen und Unternehmen gleichermaßen eine zentrale Rolle.
Wie funktioniert der verdeckte Arbeitsmarkt?
Statt Stellenanzeigen zu veröffentlichen, nutzen Unternehmen häufig Netzwerke, Empfehlungen oder Direktansprache, um geeignete Kandidat:innen zu finden. Gründe dafür können sein:
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Zeitersparnis: Ein vertrauliches Netzwerk kann schneller Ergebnisse liefern als ein aufwendiger Bewerbungsprozess.
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Passgenauigkeit: Empfehlungen aus dem eigenen Umfeld gelten als verlässlicher als anonyme Bewerbungen.
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Diskretion: Bei sensiblen Positionen möchten Unternehmen vermeiden, dass Wettbewerber frühzeitig von einer Neubesetzung erfahren.
Bedeutung für High Performer
Für High Performer bedeutet das: Klassische Bewerbungsmappen verlieren an Gewicht. Viel entscheidender sind Sichtbarkeit und Reputation – sowohl offline als auch online.
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Personal Branding: Wer regelmäßig eigene Expertise sichtbar macht – etwa auf LinkedIn oder in Fachnetzwerken –, wird von potenziellen Arbeitgebern eher wahrgenommen.
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Netzwerke: Persönliche Kontakte bleiben ein Schlüsselfaktor. Ein Großteil der Besetzungen läuft über Empfehlungen.
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Aktive Ansprache: Viele Unternehmen nutzen Direktansprache über Netzwerke oder spezialisierte Recruiter:innen.
Fazit
Der verdeckte Arbeitsmarkt ist kein Mythos, sondern Realität – und eine Chance für alle, die ihre Stärken und Kompetenzen gezielt sichtbar machen. Bewerbungen allein reichen heute nicht mehr aus: Wer aktiv netzwerkt, baut sich einen entscheidenden Vorteil auf.
Quellen
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IAB-Befragung – Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
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StepStone Studie 2023